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Arbeitsmarkt noch robust, aber Anzeichen für Trendwende mehren sich

01.07.2019

Gegenüber dem Mai ist die Arbeitslosigkeit im Juni wieder gesunken, allerdings deutlich schwächer als saisonüblich. Verglichen mit dem Vorjahresmonat ist sie dagegen sogar gestiegen - zum zweiten Mal hintereinander. Dass die konjunkturelle Abschwächung zunehmend den Arbeitsmarkt erreicht, ist damit unübersehbar. Es mehren sich sogar die Anzeichen für eine mögliche Trendwende, wenn die längerfristige Entwicklung zum Vergleich herangezogen wird. Aktuell sind an der Saar 32.287 Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote verringerte sich damit leicht auf sechs Prozent. Im Bund verlief die Entwicklung zwar ähnlich, aber deutlich gedämpfter. Die Bund-Quote verharrte erneut bei 4,9 Prozent. Die relative Schwäche des Saarlandes zeigt sich auch im Ranking der Bundesländer. Nachdem Hamburg, das zuletzt noch gleichauf lag, um einen Platz abgerutscht ist, weisen jetzt zwar wieder sechs Bundesländer eine höhere Arbeitslosenquote auf, doch ein Erfolg ist das nicht wirklich, wie ein Blick auf den Spitzenreiter Bayern zeigt: Mit einer Quote von 2,6 Prozent ist dort faktisch Vollbeschäftigung erreicht. Schlusslicht im aktuellen Ländervergleich bleibt weiterhin Bremen mit zehn Prozent.

Die insgesamt relativ schwache Entwicklung zeigt sich auch in einigen Teilsegmenten des Arbeitsmarktes. Die Jugendarbeitslosigkeit stieg im Juni sowohl im Saarland wie auch bundesweit. Allerding kletterte die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen hierzulande von 4,8 auf 5,1 Prozent, im Bund hingegen nur von 4,1 auf 4,2 Prozent. Bei der Arbeitslosigkeit älterer Menschen wurden hingegen wieder Fortschritte erzielt. Deutschlandweit sank die Quote der 55 bis unter 65-Jährigen von 5,3 auf 5,2 Prozent, im Saarland von 5,8 auf 5,7 Prozent. Das ist zumindest Gleichschritt. Auch bei der Bekämpfung der Ausländerarbeitslosigkeit gab es hierzulande wie schon in den vergangenen Monaten weitere Erfolge. Die Quote arbeitsloser Ausländer sank an der Saar von 17,9 auf 17,7 Prozent. Im Bund dagegen lag sie unverändert bei 11,9 Prozent. Trotz einzelner Verbesserungen hinkt das Saarland dem Bund in allen drei Teilsegmenten des Arbeitsmarktes letztlich aber weiter hinterher.

Das Beschäftigungsniveau ist im April (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) erwartungsgemäß gestiegen. Das entspricht dem üblichen saisonalen Verlauf. Aber auch hier zeigen sich bereits deutliche Bremsspuren. So fallen deutschlandweit die Beschäftigungszuwächse am aktuellen Rand inzwischen sehr bescheiden aus. Im Vorjahresvergleich - also gegenüber April 2018 – liegt das Saarland mit einem Plus von 0,7 Prozent auf dem vorletzten Platz im Länderranking (auf dem letzten Platz liegen Thüringen und Sachsen-Anhalt mit je +0,2 Prozent). Mit 391.900 Beschäftigten waren im April hierzulande somit knapp 2.750 Menschen mehr in Arbeit als noch ein Jahr zuvor. Im Bundschnitt stehen demgegenüber aber immer noch +1,8 Prozent zu Buche. Im langfristigen Vergleich ist eine generell abnehmende Tendenz bei der Beschäftigungsentwicklung trotzdem klar erkennbar. Sie wird deutlich, wenn die Wachstumsraten aus April 2018 zum Vergleich herangezogen werden. Da wuchs die Beschäftigung an der Saar noch mit +1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, der Bund sogar mit +2,4 Prozent. Im Saarland hat sich das Wachstumstempo also mehr als halbiert und der Bund kommt nur noch auf drei Viertel des ursprünglichen Wertes.

„Die konjunkturelle Schwäche kommt zunehmend auf dem saarländischen Arbeitsmarkt an. Zwar sank die Arbeitslosigkeit im Juni gegenüber Mai wieder leicht, gegenüber dem Vorjahresmonat ist sie aber erneut gestiegen. Damit mehren sich die Anzeichen für eine mögliche Trendwende am Arbeitsmarkt. Noch reagiert dieser aber vergleichsweise robust, da sich die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen zuletzt wieder etwas positiver entwickelt hat. Dies kommt insbesondere den vielen jungen Menschen zugute, die zu Beginn des Sommers ihre Ausbildung beendet und nun gute Chancen auf eine Anschlussbeschäftigung haben.“ So kommentierte IHK-Geschäftsführer Dr. Carsten Meier die heute von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktzahlen.

Arbeitmarkt Juli/19 1 (pdf)
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