Arbeitsmarkt: Saisoneinflüsse überlagern derzeit den Trend

Im Juli ist die Arbeitslosigkeit an der Saar erwartungsgemäß leicht gestiegen. Diese Entwicklung entspricht dem langjährigen Muster und ist verschiedenen saisonalen Einflüssen wie etwa der beginnenden Sommerpause, dem Quartalsende oder auch dem Auslaufen von Ausbildungsverträgen junger Menschen geschuldet. Aktuell sind an der Saar knapp 37.100 Personen arbeitslos. Das sind zwar knapp 780 Arbeitslose mehr als im Juni aber nach wie vor fast 640 weniger als noch im Juli 2013. Die Arbeitslosenquote stieg im Juli auf 7,2 Prozent (Juli 2013: 7,4 Prozent). In den westdeutschen Bundesländern beträgt sie aktuell 5,9 Prozent (Juli 2013: 6,0 Prozent). Im Ranking der Bundesländer liegt das Saarland unverändert auf dem siebten Platz.
 
Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Juli bundesweit wie auch im Saarland kräftig gestiegen. Die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen schnellte an der Saar auf 6,6 Prozent hoch (Juni: 5,8 Prozent). Sie liegt damit zwar weiterhin unter dem allgemeinen Saar-Durchschnitt, aber auch immer noch über dem Bundesniveau (Juli: 6,1 Prozent, Juni: 5,3 Prozent). Weder verbessert noch verschlechtert hat sich hingegen die Situation älterer Arbeitsloser an der Saar. Die Quote der über 55-Jährigen lag im Juli unverändert bei 7,5 Prozent und damit weiter leicht unter dem ebenfalls unveränderten Bundesdurchschnitt (7,7 Prozent).
 
Im Mai 2014 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung an der Saar nicht weiter gestiegen. Aktuell sind an der Saar 364.400 Personen in Arbeit. Die Beschäftigung bewegt sich damit aber weiterhin über dem Vorjahresniveau (Mai 2013: 363.193 Beschäftigte). Neue Arbeitsplätze entstanden zuletzt vorwiegend im Gesundheits- und Sozialwesen und bei den unternehmensorientierten Dienstleistern – hier insbesondere auch wieder in der Zeitarbeit. Im Verarbeitenden Gewerbe hingegen hält sich Beschäftigungsaufbau nach wie vor in Grenzen.
 
"Der Arbeitsmarkt bleibt weiter freundlich. Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit ist ausschließlich saisonalen Einflüssen (Quartalsende, Ausbildungswechsel) geschuldet. Spätestens nach den großen Ferien sollte sich deshalb der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt wieder behaupten und die Arbeitslosigkeit zum Jahresende hin merklich sinken. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Weltwirtschaft auf Kurs bleibt und die geopolitischen Krisen (Ukraine, Nahost) zu keinen nachhaltigen Wachstumseinbußen führen.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die heute von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktzahlen.

Schaubild: Saar-Arbeitslosenquote im Juli leicht gestiegen
Schaubild: Saarland im Länder-Ranking unverändert auf dem siebten Platz
Schaubild: Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Saarland
Schaubild: Entwicklung der Beschäftigung im Saarland
Schaubild: Arbeitsmarktentwicklung im Saarland ab 2005